Wissenschaftliche Grundlagenforschung und klinische Forschung sind ein essenzieller Bestandteil unserer täglichen Arbeit am Universitätsklinikum rechts der Isar. Das Ziel, Zusammenhänge in der Transplantation besser zu verstehen und die Transplantationsmedizin stetig zu verbessern, spiegelt sich in unseren Forschungsgebieten wieder. Die enge Verknüpfung der klinischen Tätigkeit und der universitären Forschung ermöglicht einen raschen Transfer der gewonnenen Forschungserkenntnisse in die Klinik zum Wohle unserer Patientinnen und Patienten.
- Im Transplantationszentrum bieten wir unseren Patientinnen und Patienten die Teilnahme an klinischen Studien an.
- Innerhalb des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung (DZIF) untersuchen wir z. B. die Nierenfunktion von Lebendnierenspendern mittels neuer Biomarker.
- Um mögliche Folgen einer Nierenlebendspende wissenschaftlich zu erfassen, nimmt unser Transplantationszentrum am Deutschen SOLKID-Lebendspenderegister teil.
- Arzneimittelstudien tragen dazu bei, die Transplantationsmedizin weiterzuentwickeln. In der Arbeitsgruppe um Prof. Dr. Lutz Renders führen wir wechselnde Arzneimittelstudien durch. Eine Teilnahme ist stets freiwillig und niemals Bedingung einer Behandlung an unserem Transplantationszentrum am Klinikum rechts der Isar.
- Ein Transplantationsregister von Prof. Dr. Uwe Heemann, Leiter der Abteilung für Nephrologie, und seinen Mitarbeitenden soll die Nachsorgetherapien transplantierter Patientinnen und Patienten optimieren.
Die Arbeitsgruppe um Prof. Dr. Volker Aßfalg analysiert in Zusammenarbeit mit Eurotransplant seit Jahren die Langzeitergebnisse von Nierentransplantationen und Pankreastransplantationen, die nach den geltenden Verteilungsregeln transplantiert wurden. Das Ziel ist die Verteilung von Spenderorganen so zu verbessern, dass zukünftig möglichst jede Niere einem optimalen Empfänger zugeordnet werden kann und die Transplantationsergebnisse noch besser werden. Hieraus sind zahlreiche Publikationen mit enormer Relevanz für die Bewertung der Transplantationsergebnisse für die Eurotransplant-Zone hervorgegangen.
Das Ziel, die Transplantationsergebnisse in Zukunft noch zu verbessern führt auch zu einem besseren Verständnis von molekularen Prozessen in den transplantierten Organen. Für das Transplantationsergebnis nach Nierentransplantation spielt der sogenannte Ischämie-Reperfusions-Schaden eine wichtige Rolle. Durch die vorübergehende Unterbrechung der Durchblutung des Organs zwischen der Entnahme im Spenderorganismus und dem Anschluss an das Blutkreislaufsystem im Empfängerkörper nehmen die Zellen im Transplantat einen Schaden, der zu einer verzögerten Funktionsaufnahme und einem erhöhten Risiko für Abstoßungen führt.
Der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Volker Aßfalg und Dr. Felix Stocker ist es gelungen, durch eine experimentelle medikamentöse Modulation von speziellen Kalium-Kanälen an den Nierenarterien und Lebergefäßen von Mäusen diesen Ischämie-Reperfusions-Schaden deutlich abzumildern. Dies schlägt sich sowohl im unter dem Mikroskop sichtbaren Gewebeschaden nieder als auch in der messbaren Organfunktion nach der Unterbrechung der Durchblutung. Hier bestehen zahlreiche Kooperationen zu Partnern innerhalb des Klinikums rechts der Isar. Ziel ist es, diese Ansätze in die Klinik zu überführen und zum Wohle der Transplantatfunktion und damit unserer Patientinnen und Patienten anzuwenden.
In unserem Transplantationszentrum bieten wir laufend Doktorarbeiten für Mediziner und Medizinerinnen sowie Naturwissenschaftler und -wissenschaftlerinnen an.
Hier finden Sie die Links zu aktuellen Publikationen aus unserem Transplantationszentrum TransplanTUM am Universitätsklinikum rechts der Isar:
Neben unserer klinischen Tätigkeit und der universitären Forschung ist uns die Lehre und Ausbildung der nächsten Generationen an Ärztinnen, Ärzten und medizinischem Fachpersonal sehr wichtig. Folgende Lehrveranstaltungen bietet unser Transplantationszentrum an:
• Vorlesung Transplantationsmedizin für Studierende der Medizin; Ansprechpartner: Prof. Dr. med. Volker Aßfalg
• Symposium nephrologisch-urologischer Ultraschall; Ansprechpartner; Prof. Dr. med. Konrad Stock
• Vorlesung zum Ausbildungslehrgang zur/zum Operationstechnischen Assistentin/Assistenten (OTA-Schule Klinikum rechts der Isar)
• Peritonealdialyse-Update; Ansprechpartner: Prof. Dr. med. Lutz Renders
• Wahlfach Nephrologie; Ansprechpartner: Prof. Dr. med. Lutz Renders
Die Auseinandersetzung mit dem Thema Organspende und Transplantation ist von enormer Bedeutung, damit jeder von uns seine persönliche Meinung zu diesem wichtigen Thema bilden kann. Meinungsbildung kann am besten auf der Basis eines breiten und fundierten Wissens erfolgen. Deshalb bieten wir für Interessierte Schulen der Region an, einen Thementag Organspende und Transplantation für Schulen zu veranstalten, in dem wir durch Fachvorträge informieren, das Thema in seiner Vielschichtigkeit beleuchten und vor allem viel Platz für Fragen und Diskussion anbieten. Schreiben Sie uns bei Interesse einfach an!
Dienstags von 16:00 bis 17:00 Uhr findet in der Bibliothek der Klinik und Poliklinik für Chirurgie das interdisziplinäre Nieren-Transplantationscolloquium statt. Hier werden aktuelle Fälle von Transplantierten in stationärer und ambulanter Behandlung diskutiert. Gäste sind herzlich willkommen.
Das Colloquium richtet sich an interessierte Kolleginnen und Kollegen aus dem Bereich der Transplantationsmedizin / Nephrologie. Es besteht die Möglichkeit, Fälle von Patienten aus der eigenen Praxis vorzustellen.
Wir bitten um Voranmeldung per Mail oder telefonisch: +49 89 4140-2011.
Das Transplantationscolloquium wird mit 2 CME-Fortbildungspunkten gem. Fortbildungspflicht gemäß §§ 95 d, 136b Sozialgesetzbuch V (SGB V) von der Bayerischen Landesärztekammer (BLÄK) creditiert.